Manchmal frage ich mich,

ob man

verloren gehen kann

und wiedergefunden

oder vergessen wiedergefunden

zu werden.

–

Und dann frage ich mich

geht man verloren

weil man verloren geht

oder geht man verloren

weil man verloren gehen möchte.

–

Und wenn das so ist,

will man überhaupt wiedergefunden werden

oder immer verloren bleiben

und wenn

man verloren ist,

gibt es dann noch Hoffnung auf Ankommen?

–

Oder muss man sogar verloren gehen

um nicht vergessen zu werden

oder anzukommen

oder

muss man erst wiederkommen

um sich zu erinnern?

–

Und vielleicht

geht man nicht verloren

vielleicht

taucht man ab

oder man verschwindet

aber wenn man verschwindet,

ist man dann nicht verloren?

–

Und warum mache ich das hier überhaupt,

warum schauen mich alle so an?

Sieht man

wenn man verschwindet

sieht man

wie ich verloren gehe?

–

Bist du hier

weil du hier sein möchtest

oder möchtest du hier sein

weil du es eh schon bist

oder bist du hier

gegen deinen Willen?

–

Es ist zu kompliziert.

Oder nein, das ist es nicht,

es ist nicht zu kompliziert.

Ich bin zu einfach.

Und sind Lügen wirklich Lügen

weil sie

die Unwahrheit

sagen oder

sind Lügen

nicht vielmehr

Wunschvorstellungen

nach denen alles besser wäre?

Lüge ich mir etwas vor

wenn ich

verschwinde?

–

Ich bin so undankbar.

Wo muss ich hin

so viele

Menschen

so wenig

Platz

noch weniger

Zeit.

Atmen.

–

Alle anders

alle besonders

alle verschieden

aber wenn

alle verschieden sind

sind dann nicht wieder

alle gleich?

–

Ich bin verloren

verwirrt in Gedanken

Wo muss ich hin?

(Und wenn ich da bin,

was passiert dann?)

–

Oder vielmehr gefangen

in Gedanken

wie im Labyrinth

vielleicht ohne Ankommen

vielleicht ohne Ziel

ohne Zugang

und Ausweg,

gejagt.

–

Lügen.

Immer wieder.

täusche ich mich

oder die anderen

oder uns alle

–

Aber mitten

in der größten Lüge

komme ich an

bei mir

und bin

–

Atmen.